Dies und das
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  • Frierend Italienisch gelernt

    ZUG ⋅ Die Italienisch-Klassen der Pro Senectute Zug lernten die Sprache eine Woche lang in Triest. Kultur und Sight­seeing kamen nicht zu kurz.

    An Sprache und Kultur interessierte Seniorinnen und Senioren der Italienisch-Klassen von Pro Senectute Zug besuchten im April während einer Woche Italienischlektionen am Istituto di Venezia in Triest. Begleitet wurden sie von Myriam Scherer, Italienischlehrerin, und Fadhila Kaufmann, Organisatorin der Reise. Die Schule ist in den Räumen des zur Pfarrkirche Santa Maria Maggiore gehörenden Klosters untergebracht. Während fünf Vormittagen wurde parliert, geübt, gespielt und gefroren. Weil die Patres beschlossen hatten, am 1. April die Heizung abzuschalten!

    Nachmittags blieb Zeit, die Stadt und ihre Umgebung zu entdecken. Ein geführter Rundgang durch die Altstadt machte den Anfang. Direkt neben der Schule und der barocken Pfarrkirche Santa Maria Maggiore befindet sich der älteste Sakralbau der Stadt, die Basilika San Silvestro. Diese wurde im romanischen Stil im 12. Jahrhundert errichtet und war bis 1785 katholische Kirche, dann wurde sie versteigert und von der helvetischen Gemeinde erworben, gesponsert von Schweizer Einwanderern, die vorwiegend aus dem Kanton Graubünden stammen.

    Stadtbummel

    Triest ist Hauptstadt der Region Friaul-Julisch Venetien und der Provinz Triest. Sie liegt zwischen der Adriaküste und dem Karstgebirge nahe zur Grenze zu Slowenien. Von 1382 bis Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Triest zu Österreich. Auch später als Teil Italiens blieb die Stadt kulturell und historisch ein Ort des Zusammentreffens von verschiedenen Kulturen, Sprachen, Ethnien und Religionen. Die Piazza dell’Unita d’Italia ist das Herz der Stadt und Treffpunkt von Jung und Alt aus nah und fern. Der rechteckige, zum Meer hin offene Platz ist auf drei Seiten von neoklassizistischen Bauten umsäumt. Daran schliesst sich die Altstadt mit ausgedehnten Fussgängerzonen an. Gross ist hier die Auswahl an guten Restaurants. Vor allem fangfrischer Fisch steht zu moderaten Preisen überall auf der Menükarte.

    Wir besuchten die mit prächtigen Ikonen ausgestattete griechisch-orthodoxe Kirche San Nicolo dei Greci. Sie liegt mit ihrer neoklassizistischen Fassade an prachtvoller Lage nahe am Meer.

    Den Beginn der modernen Geschichte der Stadt kann man auf das Jahr 1740 ansetzen, als Maria Theresia den Thron Österreichs bestieg und mit ihren Reformen auch das Leben der Provinz Triest beeinflusste. Das von Fadhila Kaufmann ausgewählte Kulturprogramm führte uns mit dem Boot nach Muggia, im äussersten Süden der Provinz. Muggia, ein kleines vom Tourismus belebtes Städtchen, war früher, im Gegensatz zu Triest, unter die Republik Venedig gestellt. In der Altstadt sind vereinzelt noch alte Häuser mit venezianischen Fenstern zu sehen.

    Auf Schloss Miramare

    Der folgende Tag bot ein überwältigendes Highlight: Ein blendend weisses, auf einem Felsen errichtetes Bauwerk, das aussieht, als wollte es ins Meer springen: Schloss Miramare. Der Palast und sein Garten entstanden nach dem Willen von Maximilian von Habsburg, Bruder Kaiser Franz Josephs. Maximilian, 1832 in Wien geboren, kam 1850 zum ersten Mal nach Triest. 1855 wurde er Konteradmiral der österreichischen Flotte und beschloss, Wohnsitz in Triest zu nehmen. In Miramare entstand nach seinen Vorgaben der Prachtbau im Historismus-Stil, entworfen vom Architekten Carl Junker. 1860 bezogen Maximilian und seine junge Frau Charlotte von Belgien ihr Heim. Dreieinhalb Jahre später wurde er Kaiser von Mexiko und dort 1867 von Revolutionären erschossen. Heute liegt vor Miramare ein geschütztes Küstengebiet von 121 Hektaren, welches seit 1986 offiziell Naturschutzgebiet des Staates und der Verwaltung des WWF unterstellt ist.

    Donnerstagnachmittag kamen wir in den Genuss einer besonderen Fahrt mit der Überlandstrassenbahn TriesteOpicina. Den steilsten Streckenabschnitt überwindet die Bahn mit Hilfe einer Standseilbahn. Eine anschliessend leichte Wanderung entlang der Strada Napoleonica mit fantastischer Sicht auf Triest und den Golf führte nach Prosecco mit dem Bus zurück nach Triest.

    Für die Senioren der Pro Senectute Zug: Isabella Ackermann und Ursula Z’Graggen

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